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Ergebnisse Bevölkerungsbefragung Muri

Im Herbst 2021 hat der Gemeinderat eine breit angelegte Bevölkerungsbefragung durchgeführt. An dieser haben rund 600 Murianerinnen und Murianer teilgenommen. Es ist sehr erfreulich, dass mit 56 % eine Mehrheit der Einwohner und Einwohnerinnen in hohem Ausmass mit Muri als Wohngemeinde insgesamt zufrieden ist!
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Als besonders positiv [vgl. Abb. 1] werden spontan die Einkaufsmöglichkeiten in unserer Gemeinde genannt (wiederum 56 %), knapp vor der allgemein als gut betrachteten Infrastruktur. Ebenfalls werden die gesamtheitlich gute Verkehrsanbindung und die zentrale, gute Lage in der Region hervorgehoben.

Abb. 1 – Positives in der Gemeinde Muri

Mit der Wahrnehmung von einer guten verkehrstechnischen Erschliessung geht ein ambivalenter Blick [vgl. Abb. 2] von 70 % der Befragten auf das Verkehrsaufkommen (Verkehrsüberlastung/-lärm) insgesamt und auf die Verkehrsführung des Autoverkehrs (Durchgangsverkehr, Rahmenbedingungen für den Langsamverkehr, z.B. Velowege)) im Speziellen einher. Ebenfalls wünschen sich die Murianerinnen und Murianer noch bessere Verbindungen mit dem öffentlichen Verkehr. Zudem ist wenig überraschend, dass der in der Gemeinde zunehmende Siedlungsdruck zu einer kritischen Perspektive auf die aktuelle Raumplanung führt und die Überbauung auf dem Gemeindegebiet als zu dicht gesehen wird.

Abb. 2 – Negatives in der Gemeinde Muri

Die Bevölkerung konnte über 40 Rahmenbedingungen bewerten, die die Gemeinde Muri als Wohnort ausmachen. Diese wurden zu 10 Funktionsbereichen zusammengefasst. Die höchsten Zufriedenheitswerte erreicht Muri bei Gesundheit (Mittelwert von 5.5 von 7 möglichen Punkten), Kultur Sport und Freizeit (5.4) sowie Öffentliche Sicherheit und Ordnung. Die tiefsten Zufriedenheitswerte ergaben sich bei Finanzen und Steuern (4.2), Umweltschutz und Raumordnung (4.9) sowie Soziale Sicherheit (5.0).

Von allen Angeboten und Dienstleistungen wurden die Einkaufsmöglichkeiten für Artikel des täglichen Bedarfs (6.4 wiederum von 7 möglichen Punkten), die Abfallentsorgung (6.2) und die öffentliche Sicherheit am Tag (5.9) am höchsten bewertet. Die tiefsten Bewertungen erhielten die Höhe der Steuern im Vergleich zu anderen Orten (3.9), das bauliche Wachstum in der Gemeinde (4.2) und die Höhe der Steuern im Verhältnis zu den Leistungen der Gemeinde (4.3). Ebenfalls unter den zehn Rahmenbedingungen mit den tiefsten Zufriedenheitswerten befinden sich das Wegnetz für Fussgänger/innen und Radfahrer/innen (4.7) sowie die Sicherheit (4.6) dieser Verkehrsteilnehmer/innen. Letzteres bewirkt, dass die Zufriedenheit mit dem Bereich Öffentliche Sicherheit und Ordnung insgesamt nicht noch höher ausfällt.

Aufgrund seiner Bedeutung für die Gemeinde bildete der Verkehr zusammen mit der Ortsplanung ein Schwerpunktthema der Befragung [vgl. Abb. 3].

Abb. 3 - Rahmenbedingungen im Bereich Verkehr

Hier resultierten insgesamt gute Noten für den allgemeinen Zustand der Strassen auf dem Gemeindegebiet (5.6), aber auch der Wunsch nach einem weiter ausgebauten Netz an Fuss- und Velowegen, der damit konkurrenziert, dass der motorisierte Verkehr in der Wahrnehmung der Bevölkerung nicht genügend rasch und ungestört vorankommt. Im in diesem Zusammenhang ebenfalls thematisierten Durchgangsverkehr erkennen rund 60 % der Murianerinnen und Murianer sowohl Vor- als auch Nachteile. Bei weiteren 25 % überwiegen klar die Nachteile.

Den Gemeinderat interessierte auch die Sicht der Bevölkerung auf mögliche Entwicklungsperspektiven des Verkehrs in der Gemeinde [vgl. Abb. 4]. Eine deutliche Mehrheit von über 60 % würde die Verlegung des Durchgangsverkehrs aus dem Zentrum der Gemeinde (Umfahrung) unterstützen. Das gilt auch für diejenigen mit ambivalentem Blick auf den Durchgangsverkehr. Eine Mehrheit wünscht sich eine Umfahrung.

Abb. 4 - Entwicklungsperspektiven beim Verkehr

Mit einem Blick voraus konnten die Einwohnerinnen und Einwohner angeben, wo in Muri neben den jetzt schon genutzten weitere Begegnungsplätze entstehen könnten. Die meisten Nennungen entfielen hierbei auf das (neu entstehende) Bahnhofareal sowie auf das heutige Dorfzentrum und Klosterareal. Letzteres beweist seine Strahlkraft bereits heute, denn jede/r Vierte nennt spontan das Klosterareal als am häufigsten aufgesuchten Begegnungsplatz. Allen Wachstumserwartungen zum Trotz sehen zwei Drittel der Bevölkerung das Dorfzentrum als Gebiet, in dem sich die gesamte Bevölkerung treffen, miteinander austauschen und Veranstaltungen besuchen kann, auch in 10 Jahren um das Kloster herum.

Weitere vertiefende Fragen bezogen sich auf den Themenbereich Gesundheit bzw. Gesundheitsversorgung [vgl. Abb. 5]. Hier zeigen die Resultate, dass die Murianerinnen und Murianer v.a. mit der Versorgung durch Apotheken sowohl quantitativ als auch qualitativ sehr zufrieden sind: Nahezu jede/r (97 %) sucht bei Bedarf Apotheken in Muri auf und über 80 % stimmen der Aussage stark zu, die Beratung der Apotheken vor Ort sei von guter Qualität.

Abb. 5 - Inanspruchnahme von Leistungen der Gesundheitsversorgung

Auch Leistungen im Bereich Spital (87 %) oder Physiotherapie u.ä. (72 %) werden von einer grossen Mehrheit direkt in Muri in Anspruch genommen. Bei der hausärztlichen Versorgung gibt nur etwas mehr als die Hälfte (56 %) an, diese direkt in Muri zu beziehen. Rund ein Viertel geht in einer Nachbargemeinde zum Hausarzt, weitere 16 % nehmen dafür noch weitere Wege in Kauf. Detailanalysen zeigen, dass dies u.a. darauf zurückzuführen sein kann, dass der Hausarzt noch an einem vorherigen Wohnsitz in einer anderen Gemeinde tätig ist. Die Gesundheitsversorgung konnte anhand von 11 Aussagen bewertet werden [vgl. Abb. 6]. Die Erreichbarkeit der Apotheken (6.7) wie auch deren Beratungsqualität (6.4) erreichen die Bestnoten. Die niedrigste Zustimmung erhielten die Aussagen, es gebe in Muri genügend Hausärzte (4.1), es gebe in Muri und der nahen Umgebung genügend Spezialisten (4.9) und es bestehe die Möglichkeit, von einem guten Hausarzt behandelt zu werden (5.3).

Insgesamt funktioniert die Gesundheitsversorgung der Murianer Bevölkerung der Einschätzung einer Mehrheit nach jedoch sehr gut (60 % Zustimmung bzw. Mittelwert von 5.9).

Abb. 6 – Einschätzung Gesundheitsversorgung in Muri

Der Bereich Gesellschaft bildete den dritten thematischen Schwerpunkt. In diesem Bereich konnten die Bewohner/innen sich selbst und ihrem Selbstverständnis folgend einer oder mehreren Bevölkerungsgruppen zuordnen. Die mit Abstand meisten sehen sich v.a. als Bewohner/in mit Berufstätigkeit (59 %), gefolgt von Familien und Alleinerziehenden sowie Bewohner/innen im Pensionsalter (jeweils rund 25 %). Den Gemeinderat interessierte in diesem Zusammenhang, wie die Bevölkerung die Möglichkeiten der verschiedenen Gruppen einschätzt, dass Bedürfnisse aufgenommen und eingebunden werden [vgl. Abb. 7].

Geht es darum, wie die Gemeinde ihrerseits Anliegen aufnimmt, werden Bewohner/innen im Pensionsalter (5.2 von 7), Kindern (5.1) und Bewohner/innen mit Berufstätigkeit (5.1) die besten Chancen attestiert (Skala von 1 «sehr schlecht aufgenommen» bis 7 «sehr gut aufgenommen»). Bewohner/innen mit Migrationshintergrund waren hier die Gruppe, deren Anliegen im Vergleich mit allen anderen am wenigsten von der Gemeinde abgeholt werden (4.6).

Abb. 7 – Einbindung Anspruchsgruppen in Muri

Ebenfalls wollte der Gemeinderat eruieren, wie gut welche Gruppen von sich aus gegenüber der Gemeinde Muri auftreten und mitwirken können [vgl. Abb. 8]. Die Bewohner/innen mit Berufstätigkeit und jene im Pensionsalter (jeweils 4.9) haben hier in der Wahrnehmung der Bevölkerung die besten Möglichkeiten, knapp gefolgt von Bewohner/innen ohne Berufstätigkeit (4.8). In dieser Rangfolge werden bei Kindern (4.4) und Bewohner/innen mit Migrationshintergrund (4.2) die geringsten Mitwirkungschancen gesehen.

Abb. 8 – Mitwirkung Anspruchsgruppen in Muri

Muri verfügt bereits über verschiedene Angebote und Dienstleistungen, die der breiten Bevölkerung sowie einzelnen Gruppen das Leben in der Gemeinde erleichtern soll [vgl. Abb. 9]. Gemäss den Resultaten der Befragung sind die Beratungsstelle von Pro Senectute (73 %), die Jugend-, Ehe- und Familienberatung (71 %), die Mütter- und Väterberatung (65 %), die offene Jugendarbeit muri13 (62 %) sowie die Betreuungsbeiträge für den Besuch von Kindertagesstätten (56 %) jeweils mehr als der Hälfte der Bevölkerung bekannt. Die Tagesfamilienvermittlung und die vom Kanton Aargau geführte Webseite www.hallo-aargau.ch sind jeweils mehr als der Hälfte gar nicht bekannt.

Abb. 9 – Bekanntheit Angebote im Bereich Gesellschaft

Am häufigsten genutzt wird die Mütter- und Väterberatung (17 % gaben an «selbst schon genutzt»), gefolgt jeweils rund 10 %, die die Jugend-, Ehe- und Familienberatung, die offene Jugendarbeit muri13, das Angebot Pro Senectute oder www.hallo-aargau.ch schon genutzt haben.

Die weitergehende Untersuchung der Resultate zeigt, dass die Angebote weit überwiegend in den Bevölkerungsgruppen am bekanntesten sind bzw. am stärksten genutzt werden, an die sie sich auch wenden.

Gemeinderat und Gemeindeverwaltung haben diese und weitere Resultate der Befragung bereits zur Kenntnis genommen und diskutiert. In den kommenden Wochen und Monaten wird die Auseinandersetzung und politische Würdigung vertieft. Dies soll zur Schärfung des Gemeindeleitbildes sowie der Legislaturziele beitragen.

Für zusätzliche Auskünfte dürfen Sie sich per E-Mail an info@muri.ch oder telefonisch bei Severin Bättig, Gemeindeschreiber, Tel. 056 675 52 13, melden.

Der Gemeinderat dankt allen Murianerinnen und Murianern für ihre Teilnahme und Unterstützung der Befragung.

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